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Eine Chronik unseres Hauses

Historischer Gasthof „Zum Burgstieg“ in Stiege am Marktplatz. Das Gasthaus im Wandel der Zeit.

Der in den harten Grauwacke-Felsen gehauene Stieg (Steig, Weg) zur Burg wurde einst zum Namensgeber des kleinen Ortes Stiege, der vor mehr als 800 Jahren hier im Schutze des heutigen „Schloss Stiege“ entstand.

Nachweislich im frühen 16. Jahrhundert gründete sich im damals 117 Häuser zählenden Ort eine Braugenossenschaft. Brauhaus, Malzhaus, Darre, Braumeisterhaus und die Gemeindeschenke standen rund um den vor der heutigen Gaststätte „Zum Burgstieg“ liegenden Marktplatz.
Die Gemeindeschenke (Schank, Ausschank) war Gasthaus und Ausschank der Reih- und Freigebräue an die 117 brauberechtigen „Männer von Stiege“. Der Schenk (Pächter der Gemeindeschenke) vermerkte auf einem jeweils persönlichen Kerbholz die an den betreffenden Brauberechtigten ausgegebene Biermenge. Gebraut wurde ein Dunkelbier, Marke „Stieger Broihan“ (Bräuhahn).

Fast 300 Jahre brauten die Stieger ihr Bier. Inzwischen wurde die alte Gemeindeschenke (einst im Zentrum des Marktplatzes stehend) bei einem notwendigen Neubau um ca. 10 Meter zum Schenkenberg hin neu errichtet. Dort steht sie auch heute noch als historischer „Gasthof zum Burgstieg“.

Im Wandel der Zeiten erfolgten Um- und Ausbauten. Das Gasthaus „Zum Burgstieg“ entwickelte sich zum ersten Gasthaus am Platze.
Ein großer Tanzsaal mit Bühne, ein geräumiger Speisesaal (heute Hauptraum der Gaststätte) und Gästezimmer trugen den modernen Anforderungen an die Gastlichkeit Rechnung und veränderten die einst „alte Gemeindeschenke“ zu einem beliebten Gasthof unserer Zeit. Zum Ende des 19. Jahrhunderts löste sich die Braugenossenschaft auf. Moderne und große Brauereien drängten auf den Markt. Die Gebäude der Genossenschaft wurden verkauft. Aus den meisten Wirtschaftsgebäuden entstanden am Platze und in der Alten Mühlenstraße durch Umbau Wohngrundstücke.

Nicht nur dieses Gasthaus hier am Marktplatze und unterhalb des mächtigen Schenkenberges hat eine lange Tradition, auch die alte Burgmühle hinter der neu gepflanzten Dorflinde (2006), auch das einstige Gemeindebackhaus (linkes Eckhaus, gegenüber) sowie die Alte Schmiede (links an der Hasselbrücke) bilden mit der ehemaligen Gaststätte Weißleder (ehemalige Darre der Brauerei) ein historisches Ensemble rund um den historischen Marktplatz, auf dem so viele dörfliche Feste Ausgang und Abschluss finden und fanden. Hinter diesen Häusern fließt seit Urzeiten die Hassel und bringt klares Wasser in die Rappbode (Rappbodetalsperre). (Hassel -> Fluss durch ein Gebiet mit Haselnussbüschen)

Unter dem historischen Marktplatz verläuft als Gewölbekanal der alte Mühlgraben, dessen Wasser einst das Mühlrad der Burgmühle antrieb und aus dem auch das Brauchwasser der Brauerei früher entnommen wurde.

Unser Ort hat heute um die 300 Wohnhäuser und 1070 Einwohner.
Genießen Sie diese schöne natürliche Landschaft auf einer Hochfläche des Harzes. Klima und Bodenverhältnisse bieten auch in einer Zeit der intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung hier auf den Ackerschlägen und den großflächigen Harzwiesen einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung breiten Raum. Dort, wo früher die manuelle harte Feldbewirtschaftung dominierte, weiden heute Schafe und Rinderherden, letztere als Mutterkuhhaltung und sorgen so für eine natürliche Landschaftspflege.

Die Gaststätte „Zum Burgstieg“ mit dem Marktplatz war immer gesellschaftlicher Mittelpunkt des geselligen dörflichen Lebens. Besonders die großen Vereine hatten hier ihr „Vereinslokal“. Links neben dem Haupteingang lag das Vereinszimmer, das den Vereinsvorständen vereinsinterne Atmosphäre bei gleichzeitiger gastwirtschaftlicher Bedienung bot.

Der große Tanzsaal mit Bühne in der oberen Wohnetage bot den Vereinen die ideale Räumlichkeit für die vom gesamten Ort angenommenen öffentlichen Vereinsfeste, auch mit Bühnenprogramm. Der Tanzsaal bot dem Gastwirt die Gelegenheit, regelmäßige öffentliche Tanzveranstaltungen mit Tanzkapellen abzuhalten. Die von der Gemeinde getragenen öffentlichen Veranstaltungen haben auch heute noch hier ihren Platz.

Aus dem großen Tanzsaal mit Bühne ist ein den heutigen Bedürfnissen angepasster Mehrzwecksaal entstanden, in dem viele, dem dörflichen Charakter entsprechende Familienfeiern und öffentliche Veranstaltungen stattfinden.

Im Jahre 1990 ging das Gasthaus in Privatbesitz der Familie Gerlach über. Vater "Bernd Gerlach" führte das Gasthaus 28 Jahre lang und übergab es auf Grund einer schweren Erkrankung an mich, Michael. Mein Einstieg erfolgte im Jahr 2000, wo ich zuerst mit einer Kochausbildung, anschliessend mit einer Restaurantausbildung, erfolgreich startete. Seither führe ich das Geschäft in der zweiten Generation weiter. Der Zeitgeist forderte natürlich auch Veränderungen und so sind in unserem Haus räumliche Umbauten vorgenommen worden. Natürlich bin ich immer bemüht den alten Flair des Hauses mit modernen Elementen verschmelzen zu lassen.

Unseren Gästen wünschen wir einen angenehmen Aufenthalt in unserem historischen Gasthaus.